Pancha-Nitya-Karmas
Pancha-Nitya-Karmasbedeutet „fünf ständige Pflichten“. Wenn richtig durchgeführt, bringen diese traditionellen religiösen Übungen den Verehrer den heiligen Füßen unseres Großen Gottes Shiva nahe und erfüllen die grundlegende Verpflichtung, die wir unserer Religion und uns selbst schulden. Sie sind im Folgenden aufgelistet.
1. |
Upasana: Gottesverehrung am heimischen Schrein und im Tempel
Die lieben Kinder bekommen im Familienschrein die tägliche Gottesverehrung, Hausrituale, religiöse Vorschriften, Gesänge, Yoga-Übungen und das Studium heiliger Texte beigebracht. Sie lernen, sich geborgen zu fühlen, indem sie zu Haus und im Tempel Andacht üben, traditionelle Kleidung tragen, die Liebe zum Göttlichen in sich hervorbringen und den Geist für stille Meditation vorbereiten.
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2. |
Utsava: Religiöse Feiertage
Die lieben Kindern bekommen beigebracht, hinduistische Feste und religiöse Feiertage im Haus und im Tempel zu begehen. Durch das innige Zusammensein mit Gott, das ihnen diese Glück verheißenden Anlässe ermöglichen, lernen sie, glücklich zu sein. Zu Utsava gehört, am Montag oder Freitag zu fasten und den Tempel zu besuchen sowie andere heilige Tage zu feiern.
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3. |
Dharma: Tugendhafte Lebensweise
Die lieben Kinder bekommen beigebracht, ein Leben zu führen, das von Pflichterfüllung und Wohlverhalten bestimmt ist. Sie lernen, selbstlos zu sein, indem sie zuerst an andere denken, Eltern, älteren Personen und Svamis respektvoll begegnen und das göttliche Gesetz befolgen, insbesondere Ahimsa - das Gebot, kein anderes Wesen geistig, emotional oder körperlich zu verletzen. Auf diese Weise lösen sie Karma-Eindrücke auf.
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4. |
Tirthayatra: Wallfahrt
Die lieben Kinder bekommen beigebracht, welchen Wert die Wallfahrt besitzt, und werden wenigstens einmal im Jahr zum Darshan von heiligen Personen, Tempeln und heiligen Orten in nah und fern gebracht. Sie lernen, nicht an den Dingen zu hängen, indem sie für die Dauer dieser Pilgerreisen alle weltlichen Angelegenheiten aus ihrem Gedächtnis verbannen und Gott, Götter und Gurus zum alleinigen Inhalt ihres Lebens machen.
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5. |
Samskara: Übergangsriten
Die lieben Kinder bekommen beigebracht, die zahlreichen Sakramente zu beobachten, die die verschiedenen Lebensstadien markieren und heiligen. Sie lernen, die Tradition zu ehren, indem sie den Ritus der Geburt, der Namensgebung, des Kopfscherens, der ersten Nahrungsaufnahme, des Ohrdurchstechens, des ersten Studiums, des Erwachsenwerdens, der Heirat und des Todes feiern.
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Yamas und Niyamas:
Der hinduistische Verhaltenskodex
Zehn Bändigungen, die Yamas
1. |
Nichtschädigen, Ahimsa: Kein anderes Wesen durch Gedanke, Wort oder Tat verletzen.
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2. |
Wahrhaftigkeit, Satya: Nicht lügen und keine gegebenen Versprechen brechen.
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3. |
Nichtstehlen, Asteya: Nicht stehlen, fremdes Gut begehren oder Schulden machen.
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4. |
Gottgefälliges Betragen, Brahmacharya: Die Lust zügeln, indem man als lediger Mensch in Keuschheit lebt, was zu Treue in der Ehe führt.
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5. |
Geduld, Kshama: Intoleranz gegenüber Menschen und Ungeduld gegenüber äußeren Umständen zügeln.
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6. |
Standhaftigkeit, Dhrit: Willensschwäche, Angst, Unentschlossenheit und Wankelmut überwinden.
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7. |
Mitgefühl, Daya: Hartherzige, grausame und eigensüchtige Regungen gegenüber allen Wesen besiegen.
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8. |
Ehrlichkeit, Offenheit, Arjava: Der Täuschung und dem Betrug entsagen.
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9. |
Mäßigung im Essen, Mitahara: Weder zu viel essen noch Fleisch, Fisch, Geflügel oder Eier verzehren.
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10. |
Reinheit, Shaucha: Jede Unreinheit des Körpers, des Geistes und der Rede vermeiden.
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Zehn Arten der Zucht, die Niyamas
1. |
Reue, Hri: Bescheiden sein und Scham über eigene Vergehen zeigen.
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2. |
Zufriedenheit, Santosha: Nach Freude und Heiterkeit im Leben streben.
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3. |
Geben, Dana: Tempeln und Menschen großzügig spenden, ohne auf einen diesseitigen oder jenseitigen Lohn zu spekulieren.
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4. |
Glaube, Astikya: Fest an Gott, die Götter, den Guru und den Weg zur Erleuchtung glauben.
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5. |
Verehrung des Herrn, Ishvara-pujana: Durch tägliche Verehrung und Meditation Frömmigkeit entwickeln.
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6. |
Den Schriften lauschen, Siddhanta-shravana: Die Lehren der eigenen spirituellen Linie studieren und den Weisen dieser Linie lauschen.
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7. |
Gesinnung, Mati: Unter der Anleitung des Guru einen spirituellen Willen und Intellekt entwickeln.
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8. |
Gelübde, Vrata: Religiöse Gelübde, Regeln und Vorschriften gewissenhaft einhalten.
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9. |
Rezitation, Japa: Täglich Mantras rezitieren.
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10. |
Askese, Tapas: Sadhana, Selbstkasteiung, Tapas üben und Opfer durchführen.
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